Parodontitisbehandlung
Die Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates und kann entweder nur an einem Zahn oder an mehreren Zähnen gleichzeitig, unterschiedlich schnell und in verschiedenen Schweregraden auftreten.
Ursache für eine Parodontitis sind Bakterien, die sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansammeln. Werden diese bakteriellen Beläge (Plaque) nicht regelmäßig entfernt, kommt es zur Rötung, Schwellung und Blutungsneigung des Zahnfleisches. Wird dies nicht behandelt, kann diese Entzündung die Fasern, die die Zähne mit dem Kieferknochen verbinden, zerstören und im weiteren Verlauf zum Knochenabbau und schließlich zum Zahnverlust führen.
Darüber hinaus kann eine unbehandelte Parodontitis die Allgemeingesundheit beeinträchtigen: Herz-/Kreislauferkrankungen können auftreten, die Einstellung von Diabetes wird erschwert und das Frühgeburtsrisiko erhöht.
Als chronische Erkrankung kann die Parodontitis nicht geheilt, aber langfristig aufgehalten werden. Hierfür setzen wir auf eine strukturierte Behandlung in mehreren Phasen:
1.
Diagnostik / Beratung
Zunächst erfolgt eine ausführliche Untersuchung, bei der neben den akuten Symptomen auch (Vor-)Erkrankungen (z. B. Diabetes, Bluthochdruck) und Medikamenteneinnahme abgefragt werden. Wir messen die Zahnfleischtaschentiefen und erstellen bei Bedarf Röntgenaufnahmen. Anschließend besprechen wir mit Ihnen die Untersuchungsergebnisse und die möglichen Therapieansätze.
2.
Vorbehandlung / Hygienephase
Die bakterielle Infektion muss umgehend behandelt werden. Deshalb beginnt die Therapie mit Tipps zur Optimierung der häuslichen Mundhygiene sowie der Hygienephase mit professioneller Zahnreinigung in unserer Praxis.
3.
Parodontitistherapie / Initialphase
In der nächsten Phase werden die Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen gegebenenfalls unter örtlicher Betäubung gereinigt. Mit speziellen Instrumenten entfernen wir auf den Wurzeln haftende, harte Beläge (unter dem Zahnfleischrand) und glätten die Wurzeloberflächen. Primäres Ziel der Initialbehandlung ist die Entfernung der Keime, die die Erkrankung verursachen. Bei einem sehr ausgeprägten Krankheitsverlauf können wir die Behandlung zudem mit einem Periochip® unterstützen.
4.
Nachsorge / Erhaltungstherapie
Nach der eigentlichen Parodontitisbehandlung ist eine regelmäßige, engmaschige Nachsorge unerlässlich, um den erreichten Gesundheitszustand beizubehalten. Dazu gehören Ihre gründliche Mundhygiene zu Hause und auf Ihr Erkrankungsrisiko abgestimmte Prophylaxemaßnahmen in unserer Praxis.
5.
Regenerative Maßnahmen / Parodontalchirurgie
Hat sich der Zahnhalteapparat aufgrund einer Parodontitis abgebaut, kann dieser gegebenenfalls mit speziellen regenerativen Verfahren wieder aufgebaut werden. Zum Wiederaufbau bieten die gesteuerte Geweberegeneration (GTR) und der gesteuerte Knochenaufbau (GBR) gute Behandlungsmöglichkeiten. Abhängig vom Befund sind verschiedenen Methoden möglich: eine Behandlung mit Gewebeersatzmaterialien von Geistlich (Geistlich Bio Oss®, Geistlich Bio Gide®) oder Straumann Emdogain® (Schmelzmatrixproteine zur Unterstützung der Gewebeneubildung).
Weitere Informationen zur Parodontitis und ihrer Behandlung erhalten Sie in unserem Ratgeber.